Geschichte des Faustballs

Faustball beim 48er

Faustball wurde beim TV 1848 Schwabach vermutlich schon um die Jahrhundertwende (1900) gespielt – urkundlich belegt ist das Jahr 1914. Nach zwei Weltkriegen wurde ab 1948 wieder Faustball gespielt. Im August 1949 erfolgte durch Otto Dünkelmeier die Wiedergründung der Faustballabteilung. Seit dieser Zeit wurde ein eigener Faustballplatz in Eigenregie angelegt (1961–1964), beim Hallenbau des Hauptvereins (heute Jahnhalle 1) wurde tatkräftig mitgeholfen und so wird auch seit 1972 Faustball in der Halle gespielt.

Der sportlich erfolgreichste Zeitraum war von Mitte der 1980er bis Mitte der 1990er Jahre. Die Damenmannschaft stieg auf bis in die Bayernliga und nahm mehrmals an den deutschen Meisterschaften über 30 Jahre teil, die Männer 40 und später Männer 50 erreichten ebenfalls mehrere Male die deutsche Meisterschaft, die sie auch 1998 als Ausrichter nach Schwabach holen konnten. Die männliche Jugend nahm 1986 an den deutschen Hallenmeisterschaften teil und der Stamm dieser Mannschaft spielte sich bis in die 2. Bundesliga (1989–1991). Mit dem Aufstieg der 1. Damen in die 2. Bundesliga (Halle) konnten die Faustballer 2014 an diese früheren Erfolge anknüpfen.

Heute (2020) zählt die Abteilung ca. 80 Mitglieder und folgende Mannschaften im Spielbetrieb: 1. Damen in der 2. Bundesliga, eine 2. Damenmannschaft (Bezirksliga) und drei Männermannschaften in Bezirksliga und Kreisliga B. Im Jugendbereich gibt es eine U 10 mix, je eine U 12 und U 14 männlich und weiblich sowie eine U 18 weiblich.

2014 beging die Abteilung ihr hundertstes Jubiläum und ist damit die vierte Abteilung, die mindestens 100 Jahre existiert – nach Turnen (seit 1848), Fußball (seit 1911) und Fechten (seit 1913).

WIkipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/TV_1848_Schwabach#Faustball; 24.06.2023
Im Jahr 2023 hat die Faustball-Abteilung des TV 1848 Schwabach folgende Mannschaften im Spielbetrieb: bei den Erwachsenen spielen die Damen in der Bayernliga und die Herren in der Bezirksliga (je eine Mannschaft). In der Jugend ist die Abteilung was Altersklassen angeht breiter aufgestellt. 
Im Jugendbereich gibt es im Spielbetrieb eine U12- und eine U14-Mannschaft. Derzeit noch im reinen Trainingsbetrieb befinden sich die U8/Minis und die weibliche U16.
Immer aktuell im 48er Faustball Sport:

Der Grundstein des Faustballsports

Wann genau das Faustballspiel „erfunden“ wurde, ist nicht bekannt. Als sicher gilt jedoch, dass die Wurzeln im südlichen Teil Europas liegen, möglicherweise in Italien. Schon drei Jahrhunderte v. Chr. soll dort ein Spiel entstanden sein, bei dem eine Kugel aus Leder mit Armen und Fäusten getroffen werden musste. Vermutlich gehört damit Faustball zu den ältesten Sportarten der Welt. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen erfuhr das Faustballspiel bereits im Jahre 240 n. Chr. durch Gordianus, Kaiser von Rom. 1555 schrieb Antonio Scaino die ersten Regeln für einen italienischen Volkssport, das Gioco del Pallone, zu deutsch Ballonspiel.

Im 16. Jahrhundert erlebte das Spiel eine Renaissance. Es hatte damals allerdings weniger Wettkampfcharakter, sondern galt eher als Zeitvertreib und sportlicher Ausgleich bei Adligen und Edelleuten.

Johann Wolfgang von Goethe schreibt am 16. September 1786 in seinem Reisebericht „Italienische Reise“: Vier edle Veroneser schlugen Ball gegen vier Vicentiner. Sie treiben dies sonst unter sich das ganze Jahr etwa zwei Stunden vor Nacht;[…][2]

Faustball-Länderspiel Schweiz gegen Argentinien (World Games 2005)

Erst im Jahre 1870 führte Georg Weber den Faustballsport in Deutschland ein. Hauptsächlich von Turnern als Ballsport zum Ausgleich betrieben, galt Faustball bald als Turnersportart. 1885 wurde es in Dresden erstmals bei einem Deutschen Turnfest vorgeführt. 1894 verfasste Georg Weber zusammen mit Heinrich Schnell das erste deutsche Regelwerk, das aus dem Ausgleichs- und Gesellschaftsspiel einen Sport mit Wettkampfcharakter machte. Die Spiel- und Zählweise unterschied sich allerdings erheblich vom heute bekannten Faustballsport. Der Ball musste so über die Leine gespielt werden, dass der Gegner ihn erreichen und zurückspielen konnte. Aus diesem Grund wurden keine flachen, harten, sondern möglichst hohe Bälle gespielt. Dabei wurde die Anzahl der geglückten Leinenüberquerungen gezählt, und die Mannschaft mit den meisten gültigen Überschlägen ging als Sieger vom Platz. Da damals kaum Sporthallen existierten, fand das Spiel hauptsächlich im Freien statt.

In dieser Zeit verbreitete sich Faustball in die umliegenden, vor allem deutschsprachigen, Nachbarländer, und deutsche Auswanderer trugen den Sport in alle Kontinente, vor allem nach Südamerika und Südwestafrika.

Anlässlich des Deutschen Turnfestes 1913 in Leipzig wurde die erste deutsche Meisterschaft der Männer ausgetragen, wo das LLB Frankfurt mit 114:101 gegen den MTV München 1879 gewann. Durch den Ersten Weltkrieg wurden von 1914 bis 1920 keine deutschen Meisterschaften ausgetragen. 1921 folgte die erste Faustballmeisterschaft für Frauen, wo die Hamburger Turnerschaft mit 91:90 gegen den TV Krefeld siegreich war. Faustball, zwar immer noch als Turnspiel dem Turnerbund angegliedert, war nicht länger ein Ausgleichssport für Turner, sondern eine eigenständige Sportart geworden. Bereits 1927 beteiligten sich in Deutschland fast 12.000 Mannschaften am organisierten Faustballsport.

Durch die schnelle Verbreitung des Faustballspiels und die Verbesserung der Spielfertigkeiten wurden weitere Veränderungen im Regelwerk notwendig. So werden seit 1922 nicht mehr die gültigen Überschläge gezählt, sondern die von einer Mannschaft gemachten Fehler. Dadurch änderten sich Spielweise und Taktik erheblich, das Spiel wurde athletischer und dynamischer.

Der Zweite Weltkrieg stoppte erneut die Weiterentwicklung des Faustballsports. Erst ab 1947 war es wieder möglich, regelmäßig deutsche Meisterschaften durchzuführen. Als Folge der daraufhin einsetzenden leistungsorientierten Entwicklung wurde 1960 der Internationale Faustballverband (IFV) gegründet. 1963 wurde in Linz erstmals um den Europapokal der Landesmeister gespielt, den die ISG Hirschfelde als Vertretung der DDR gewann.[3][4] 1969 wurde Faustball innerhalb des Deutschen Turner-Bundes durch einen Bundesfachausschuss organisiert, der 1990, wie alle anderen olympischen und international betriebenen Leistungssportarten, in ein sogenanntes Technisches Komitee umgewandelt wurde.

Im Jahr 2004 wurde die „Deutsche Faustball-Liga e. V.“ (DFBL) als Dachorganisation im DTB für die deutschen Vereine im Faustball gegründet. Die DFBL organisiert seitdem die Spiele der ersten und zweiten Bundesliga und organisiert die Deutschen Meisterschaften aller Altersklassen.

Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Faustball#Geschichte; 24.06.2023
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